Schweiz: Bergwandern boomt – aber auch die Unfallzahlen schiessen in die Höhe
Der Herbst zeigt sich von seiner schönsten Seite und zieht derzeit unzählige Wanderlustige in die Berge.
Und immer mehr von ihnen verletzen sich. Die Zahl der Bergwanderunfälle in der Schweiz hat sich in den letzten 15 Jahren verdoppelt.
Zwischen 2009 und 2013 ereigneten sich jährlich etwas über 4000* Bergwanderunfälle. Von 2019 bis 2023 waren es im Schnitt fast 9000 – mehr als doppelt so viele. Auch ohne den Anstieg während der Corona-Jahre, in denen besonders viele Menschen in den Bergen unterwegs waren, haben sich die Unfallzahlen in den letzten 15 Jahren nahezu verdoppelt.
Bei mehr als acht von zehn Bergwanderunfällen sind die betroffenen Personen gestolpert, gestürzt, ausgerutscht oder haben einen Misstritt gemacht. Häufige Ursache sind falsche Ausrüstung Erfahrung, fehlende Achtsamkeit und eine überschätzte Fitness.
Damit Wandern sicher bleibt, empfiehlt die Suva folgende Massnahmen:
Sorgfältige Tourenplanung
Wählen Sie Ihre Route gemäss Ihrer Fitness und Erfahrung, und planen Sie ausreichend Zeit ein. Berücksichtigen Sie auch mögliche Alternativwege. Informieren Sie Angehörige oder Freunde über Ihre geplante Route und Abweichungen.
Wetter – die wichtigste Variable
Vor jeder Bergwanderung ein Muss: den Wetterbericht konsultieren. Starten Sie nie, wenn das Wetter unsicher ist. Klären Sie auch die aktuellen Bedingungen vor Ort ab: Bei starkem Wind ist es beispielsweise möglich, dass die Bergbahnen den Betrieb vorübergehend einstellen.
Mit der passenden Ausrüstung sicher ans Ziel
Gut sitzende und robuste Wander- oder Trekkingschuhe sind Pflicht, bei wechselhaftem Wetter empfiehlt sich mehrschichtige, wetterfeste Kleidung. Eine Orientierungshilfe wie eine Wanderkarte (z.B. über die swisstopo-App – auch verfügbar ohne Handyempfang), ausreichend Wasser, Proviant und ein Sonnenschutz gehören ebenfalls ins Gepäck
Achtsamkeit auf dem Pfad
Konzentrieren Sie sich auf den Weg: Müdigkeit oder Unachtsamkeit führen häufig zu Ausrutschen und Stürzen. Machen Sie regelmässige Pausen, um Kräfte und Orientierung zu behalten.
Konditions- und situationsgerecht unterwegs
Schätzen Sie Ihre körperliche Verfassung realistisch ein – insbesondere beim Bergwandern sind Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Fitness wichtig. Beginnen Sie mit leichteren Touren und steigern Sie Schwierigkeit und Dauer schrittweise.
Weitere Tipps für sicheres Bergwandern von der BFU
Um die Anforderungen der weiss-rot-weiss markierten Bergwanderwege bekanntzumachen, hat die BFU die Kampagne «Sicher Bergwandern» lanciert. Sie wird von den Schweizer Wanderwege als Fachpartner unterstützt. Auf der Kampagnenwebseite gibt’s weitere Tipps und nützliche Infos für noch mehr Sicherheit in den Bergen.
*Hinweis: Die Unfallzahlen basieren auf gemeldeten Unfällen versicherter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gemäss UVG. Unfälle von nicht UVG-versicherten Personen sind nicht enthalten.
Quelle: Suva / BFU
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