Reflexion zum Stand der Entwicklungen beim Bedrohungsmanagement

Im Verlauf der letzten Jahre sind die Entwicklungen für den Aufbau von umfassenden Bedrohungsmanagement-Strukturen in den Kantonen schweizweit vorangeschritten.

Qualitätsstandards wurden definiert und auf politischer Ebene zur Umsetzung empfohlen.

Vor rund zehn Jahren hat der Kanton Zürich unter Federführung der Kantonspolizei ein Kantonales Bedrohungsmanagement (KBM) aufgebaut und seither kontinuierlich weiterentwickelt. Mit der Weiterführung des Schwerpunktthemas „Gewalt gegen Frauen und Häusliche Gewalt“ in der Legislaturperiode 2023 bis 2026 (RRB 351/2023) unterstreicht der Regierungsrat seine Nulltoleranz-Haltung in diesem Bereich.

Bei der durch die Kantonspolizei Zürich mitorganisierten Fachtagung Bedrohungsmanagement vom 2. November haben verschiedene Referentinnen und Referenten einen Einblick zum Stand der Entwicklungen innerhalb des Bedrohungsmanagements gegeben. So wurde beispielsweise mit dem Beschluss von nationalen Qualitätsstandards in den letzten Jahren die schweizweite Harmonisierung der kantonalen Strukturen im Bedrohungsmanagement vorangetrieben.

Darüber hinaus dienen diese nationalen Standards für das Bedrohungsmanagement den Kantonen als Leitlinie beim Aufbau von Strukturen, wo diese noch nicht vorhanden sind. Weiter unterstrich die Konferenz der Kantonalen Polizeikommandantinnen und -kommandanten (KKPKS) im Sommer 2023 mit der Überführung der bisherigen informellen Kerngruppe in die formelle Arbeitsgruppe „Kantonales Bedrohungsmanagement“ die Wichtigkeit der präventiv-polizeilichen Gefahrenabwehr.

Am Beispiel des Einsatzes von Electronic Monitoring in Spanien zeigten die Fachpersonen auf, welchen Nutzen der kombinierte Einsatz von Electronic Monitoring zum Schutz für Opfer von häuslicher Gewalt bringen kann. Basierend auf diesen Erfahrungen startet der Kanton Zürich Ende 2023 ein einjähriges Pilotprojekt. Er setzt Electronic Monitoring versuchsweise dazu ein, gleichzeitig rund um die Uhr die Bewegungen von „Tatpersonen“ und „Opfern“ zu registrieren (Medienmittelung „Mit Electronic Monitoring gegen häusliche Gewalt“).

Die diesjährige Fachtagung wurde durch erfolgreiche Praxisbeispiele im Bereich des Bedrohungsmanagements und aktuelle Erkenntnisse aus der Wissenschaft unter anderem den forensischen Erfahrungen und Erkenntnissen im Zusammenhang mit Kindern und Jugendlichen im Umfeld von Gewalt abgerundet.

 

Quelle: Kantonspolizei Zürich
Bildquelle: Kantonspolizei Zürich

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