Buoholzbach NW: Der Baustart für bedeutendes Hochwasserschutzprojekt ist erfolgt
VON Polizei.news Redaktion Nidwalden polizei.news Schweiz
Der Hochwasserschutzbau beim Buoholzbach wird in der Schweiz zu den grössten seiner Art zählen. Heute sind die Bauarbeiten lanciert worden.
Bis Ende 2027 soll die Schutzfunktion gewährleistet sein. Nicht nur die umliegenden Gebiete profitieren, sondern der ganze Talboden von Dallenwil bis nach Stansstad. Parallel dazu entsteht ein neues Naherholungsgebiet.
Nach langer und intensiver Vorbereitungszeit sind heute die Bauarbeiten für den Hochwasserschutz beim Buoholzbach aufgenommen worden. Im Beisein von Grundeigentümerinnen und Grundeigentümern sowie Vertreterinnen und Vertretern von Politik, Behörden, beteiligter Unternehmen und Projektteam leitete Landwirtschafts- und Umweltdirektor Joe Christen symbolisch den Beginn der Waldrodungen ein, mit welchen der benötigte Raum für die Umsetzung des Grossprojekts geschaffen wird.
Der Buoholzbach verläuft auf der Grenze zwischen Wolfenschiessen und Oberdorf und mündet im Industriegebiet Hofwald/Bürerhof in die Engelbergeraa. Diese Zone war beim Unwetter 2005 stark betroffen und erhält wie das umliegende Siedlungsgebiet einen nachhaltigen Schutz gegen Hochwasser- oder Murgangereignisse, die statistisch gesehen alle 300 Jahre oder häufiger auftreten. Mehr noch: Das Projekt ist für den ganzen Talboden von Dallenwil nach Oberdorf und Stans bis nach Stansstad von immenser Bedeutung, weil die Gefahr einer Überflutung um ein Vielfaches eingedämmt werden kann. Dies wirkt sich positiv auf die Bebaubarkeit der bisher in der roten Zone liegenden Flächen aus.
Mehrheitsfähige Lösung für alle Betroffenen gefunden
Das Gebiet um den Hofwald wird sich in den nächsten Jahren stark verändern und ein auenähnliches Erscheinungsbild annehmen. Der Geschieberückhalteraum wird über ein Fassungsvermögen von rund 240’000 Kubikmetern verfügen. Dafür wird vorgängig eine grossflächige Mulde ausgehoben. „Das Bauwerk wird schweizweit zu den grössten seiner Art zählen“, hält Joe Christen fest. Mit Material aus dem Aushub werden Dämme errichtet, die sich mit ihrem natürlichen Charakter in die Umgebung einfügen werden. Zusammen mit Betonmauern werden die Dammbauten verhindern, dass sich bei einem Ereignis Wasser und Geschiebe unkontrolliert in besiedelten Gebieten ausbreiten und Schäden verursachen können.
„Besonders erfreulich ist, dass wir eine mehrheitsfähige Lösung für alle Betroffenen gefunden haben, die auch den Erhalt der angrenzenden Industriezone ermöglicht und so die dortigen Betriebe weiterhin an diesem Standort tätig sein können“, erwähnt Joe Christen. Die Schutzbauten umfassen eine Fläche von insgesamt rund 10 Hektaren Wald, Kulturland und Bauzone. Rund die Hälfte davon geht ins Eigentum des Kantons über, weil sie nicht mehr wie bisher genutzt werden kann.
Im Anschluss an die Waldrodungen wird Anfang 2025 mit den eigentlichen Bauarbeiten begonnen. Diese werden rund drei Jahre in Anspruch nehmen, bis der Bachlauf umgelegt werden kann. Ziel ist es, dass die Schutzfunktion spätestens Ende 2027 gewährleistet ist, bevor das Projekt mit den Bepflanzungen und Umgebungsarbeiten im Jahr 2028 abgeschlossen wird. „Ich danke allen Beteiligten jetzt schon für die grosse Unterstützung“, so der Landwirtschafts- und Umweltdirektor.
In Zeiten, in denen keine Hochwassergefahr herrscht, wird das Areal in Zukunft über Wege zugänglich sein, die teils auf den Dammkronen verlaufen. „Mit dem Projekt können wir nicht nur die Sicherheit der Bevölkerung erhöhen, sondern ihr auch ein neues Naherholungsgebiet schenken“, erklärt Joe Christen. Zudem werden mit der Renaturierung des Bachlaufs wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen geschaffen.
Baufortschritt kann via Webcam mitverfolgt werden
Die Bevölkerung kann auf der Website www.buoholzbach.ch den Baufortschritt beim Hochwasserschutzprojekt Buoholzbach mittels Webcam laufend mitverfolgen. Zusätzlich bietet die Website wissenswerte Details zur Entstehungsgeschichte und zu den aufwändigen Vorbereitungsarbeiten. Interessierte können sich ab Mitte 2025 vor Ort an vorgegebenen Stellen ein Bild vom Projektfortschritt machen. Es sind ein Aussichtspunkt und eine Informationstafel zu den verschiedenen Bauabschnitten vorgesehen. Ausserdem sind im Verlauf der Umsetzung öffentliche Veranstaltungen mit Besichtigung der Baustelle geplant.
Quelle: Kanton Nidwalden
Bildquelle: Kanton Nidwalden